Automatische Pflanzen in Mutterpflanzenschränken anbauen

Die autoflowering Sorten stammen aus Kreuzungen mit Cannabis ruderalis und zeichnen sich dadurch aus, dass sie entsprechend ihrem Alter und nicht durch den Fotoperiodenrhythmus blühen. Das bedeutet, dass sie unabhängig von der Anzahl der Dunkelstunden zwischen der zweiten und vierten Woche nach der Keimung beginnen, Blüten zu bilden.

Dieses Muster macht sie besonders interessant für Mutterpflanzenschränke oder kleine Zusatzschränke, da du einen langen und stabilen Lichtzyklus für deine herkömmlichen Mutterpflanzen beibehalten kannst – zum Beispiel 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit – und gleichzeitig Autoflowers anbauen kannst, die ihren Zyklus in etwa 10–12 Wochen abschließen, ohne den Timer ändern zu müssen.

Im Vergleich zu klassischen Sorten sind automatische Pflanzen meist kompakter, schneller und weniger stressresistent, ermöglichen jedoch mehrere Ernten pro Jahr in sehr kleinen Räumen und ohne Komplikationen durch Fotoperiodenwechsel.

Auswahl des Mutterpflanzenschranks und Raumplanung

Ein typischer Mutterpflanzenschrank ist ein Grow-Schrank mit einer Grundfläche zwischen 60x60 und 80x80 Zentimetern und einer Höhe von 140 bis 200 Zentimetern. Er ist dafür ausgelegt, Mutterpflanzen und Stecklinge unter einem langen Fotoperiodenrhythmus zu halten.

Um Autoflowers in denselben Raum zu integrieren, empfiehlt es sich, einen unteren oder seitlichen Bereich für Pflanzen in Töpfen zu reservieren und den oberen Bereich für die Mutterpflanzen freizuhalten – wobei stets mindestens 40/60 Zentimeter Abstand zwischen den Pflanzenspitzen und der Lampe bleiben sollten, um Lichtstress und Verbrennungen zu vermeiden.

Außerdem ist es wichtig, die Abluftkapazität zu überprüfen; Grow-Schrank-Hersteller empfehlen, das Luftvolumen des Schranks mindestens einmal pro Minute zu erneuern.

Lichtkonfiguration in einem gemischten Schrank mit Autoflowers

Autoflowering Pflanzen gedeihen gut bei Photoperioden zwischen 18/6 und 20/4 Stunden Licht und Dunkelheit.

In Wachstumsschränken ist 18/6 üblich, da es ein gutes Verhältnis zwischen Ertrag und Energieverbrauch bietet.

In einem Mutterpflanzenschrank wird häufig blauhaltiges LED-Licht verwendet, um ein kompaktes vegetatives Wachstum zu fördern. Wenn du Autoflowers im selben Schrank anbauen möchtest, empfiehlt es sich, Vollspektrum-LEDs zu wählen, die den Bereich von Blau (400/500 nm) bis Tiefrot (660 nm) abdecken.

Klimakontrolle und Luftzirkulation

Autoflowers teilen mit allen Indoor-Sorten einen optimalen Temperaturbereich von etwa 24–26 ºC während der Lichtphase und 20–22 ºC in der Dunkelphase.

Die relative Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 60/70 % in der Keimlingsphase, 50/60 % im Wachstum und 40/50 % in fortgeschrittener Blüte liegen, um Botrytis und Pilzbefall zu minimieren.

In einem Mutterpflanzenschrank gibt es meist bereits einen Abluftventilator mit Aktivkohlefilter, einen passiven oder aktiven Zuluftkanal und interne Umluftventilatoren. Mit der Einführung von Autoflowers steigt jedoch die biologische Belastung und die Wärmeproduktion, sodass eine leicht stärkere Abluftleistung notwendig sein kann.

Substrat und Topfvolumen für Autoflowers im Mutterpflanzenschrank

Autoflowering Pflanzen haben ein begrenztes Wachstumsfenster, daher führt jeglicher Wurzelstress zu kleinen Pflanzen. Es ist daher ratsam, sie direkt in ihren Endtopf zu setzen und Umtopfungen zu vermeiden, die das Wachstum verzögern könnten.

In Mutterpflanzenschränken, in denen der Platz begrenzt ist, funktionieren Töpfe von 7 bis 11 Litern mit luftigen Substraten gut.

Um die Kompatibilität mit den Mutterpflanzen zu gewährleisten, wählen manche Grower organische Substrate, angereichert mit Wurmhumus, Kompost und Langzeitdüngern, was den Bedarf an intensiver Flüssigdüngung reduziert und das Gießen erleichtert.

Bewässerung und Nährstoffmanagement für Autoflowers

Autoflowers benötigen in der Regel geringere Düngerdosen als photoperiodische Sorten.

In einem Mutterpflanzenschrank, in dem möglicherweise eine Standardlösung für die Mutterpflanzen verwendet wird, kannst du einen separaten Tank oder Behälter für die Autoflowers vorbereiten, um eine Überdüngung junger Stecklinge zu vermeiden. Denk daran, dass Autoflowers ab der dritten oder vierten Woche weniger Stickstoff und mehr Phosphor und Kalium benötigen, wenn die Blüte beginnt.

Zusammenleben von Mutterpflanzen und Autoflowers im selben Schrank

Der Schlüssel dafür, dass ein Mutterpflanzenschrank auch als kleine Blütekammer für Autoflowers funktioniert, ist die Organisation des Raums und des Zeitplans.

Mutterpflanzen benötigen ständige Pflege: leichte Beschneidung, Schädlingskontrolle und Stecklingsentnahme, während Autoflowers einem relativ festen Zyklus von etwa 10 Wochen folgen.

Es ist wichtig, konsequente Hygienemaßnahmen einzuhalten; jeder Schädling, der auf den Mutterpflanzen vorhanden ist, kann auf die Autoflowers übergehen und einen ganzen Zyklus ruinieren. Ein integriertes Schädlingsmanagement sollte visuelle Kontrolle, Klebefallen, biologische Prävention und sanfte Behandlungen kombinieren.

Zyklusverfolgung und Erntezeitpunkt bei Autoflowers

Die meisten Autoflowers sind zwischen 70 und 90 Tagen nach der Keimung erntereif, wobei es schnelle Phänotypen gibt, die in etwa 8 Wochen fertig sind, und andere, sativabetonte, die etwas länger brauchen.

Über den Kalender hinaus ist der zuverlässigsten Indikator die Reife der Trichome, mit einer Lupe oder einem Mikroskop mit mindestens 40-facher Vergrößerung beobachtet. Wenn die Mehrheit der Trichome von transparent zu milchig übergeht, gilt die Pflanze als am Potenzhöhepunkt.

Häufige Fehler beim Anbau von Autoflowers im Mutterpflanzenschrank

Einer der häufigsten Fehler ist es, Autoflowers wie photoperiodische Langzeitpflanzen zu behandeln. Dies führt zu mehrfachen Umtopfungen, aggressiven Schnitten und abrupten Photoperiodenwechseln, was die vegetative Phase weiter verkürzt und sehr kleine Pflanzen hervorbringt.

Philosopher Seeds betont, dass Autoflowers während der ersten vier Wochen so wenig Stress wie möglich ausgesetzt sein sollten. Ein weiterer häufiger Fehler ist es, den Schrank zu überfüllen, weil man denkt, die Pflanzen blieben klein – tatsächlich können viele moderne Autoflowers leicht zwischen 70 und 100 Zentimeter groß werden in 11-Liter-Töpfen.